Leaders
30. Januar 2024

Und da war er plötzlich: Der Test. Zugegeben: Ich habe "hier" geschrien. Ich habe meine Hand gehoben und laut gerufen: "Hier bin ich!" Und ob ich jetzt ans Universum glaube oder nicht, es liefert halt. Darauf ist Verlass. 

"Leaders are Bridges and Bridges need to be tested"

Ich bin bescheiden. Denn Bescheidenheit ist eine Tugend. Ich bin doch keine Leaderin. Bleib mal aufm Teppich! Das wäre ja vermessen. 

Oder?
Warum eigentlich nicht?

Ich motiviere. Ich inspiriere. Ich begeistere. 
Ich lebe meine Werte.
Ich lenke und ich leite. 
Also, doch! Ich bin eine Leaderin! 
Und ich nehme wahr, es gibt Menschen in meinem Umfeld, denen dies missfällt. 

Ob ich das also wirklich ernst meine, mit meiner Selbständigkeit, mit meinen Kursen, und mit meinem Coaching. Das wird gerade auf die Probe gestellt. Ob ich stehen bleibe, auch im Gegenwind. Ob ich meinen Weg treu bleibe? 
Und mit von der Partie sind: Tada: Meine altbekannten Zweifel, meine altbekannten Glaubenssätze, meine Unsicherheit und meine Angst. 

Will ich das wirklich? 
Bin ich mir sicher?
Kann ich das?
Bin ich überhaupt kompetent? 

Ja, natürlich habe ich Zweifel! Alles andere wäre gelogen! Und ja, ich habe nicht dienliche Glaubenssätze. Doch ich lasse sie nicht zu meiner inneren Stimme werden. Das waren sie lang genug! 

"Leben ist da, wo du noch nie warst. Alles andere ist Wiederholung." Ich will keine Wiederholung mehr! Ich will Leben! 

Turn pain into Power!
Turn wounds into wisdom!

Dieser Test weckt noch etwas anderes in mir. Meinen tief verwurzelten Willen, meine Überzeugung, meine Sehnsucht und mein Vertrauen. 

Das Vertrauen in mich und in das richtige Timing! 

Wahrheit
08. Januar 2024

Neulich habe ich vor Menschen gesprochen. 

Und ja, einige dieser Menschen habe ich beeindruckt, 

berührt, inspiriert. Nicht mit meinen Qualifikationen. 
Nicht mit meinen Auszeichnungen. Nicht mit ausgefeilter Rhetorik.

Sondern mit meiner Verletzlichkeit.  

Ob ich Angst davor hatte? Hell, yes! 

Vor Ablehnung. Vor Ausschluss.
Nicht mehr Teil der Gruppe sein zu dürfen.


Nichts der Gleichen ist passiert. 
Im Gegenteil. Ich bekam Wertschätzung und Anerkennung. 

Doch darum ging es mir nicht. 
Mir ging es um Ehrlichkeit und Authentizität und um Wahrheit. 

Meine Wahrheit. Mir ging es darum, das sichtbar zu machen, was nicht im Lebenslauf steht. 


Mein Inneres. 
Meine Zweifel. 
Mein Scheitern. 
Meinen persönlichen Tribut. 
Fern ab von dem, was im Außen wie Erfolg aussieht. 

Wie oft lassen wir uns beeindrucken und blenden von dem, was wir im Außen sehen? 

Und wie oft haben wir nicht die geringste Ahnung davon, was wirklich im Inneren eines Menschen vor geht? 

Wenn ich einen Vorsatz für 2024 habe, dann ist es der, tief zu tauchen. Mit all meinem Mut meine innere Wahrheit zu finden und sie in ihrer Schönheit und Wahrhaftigkeit zu zeigen. 

 

Wenn ich einen weiteren Vorsatz habe, dann ist es der, genau auf diese Weise Menschen zu berühren und zu inspirieren. 
 .

Geschichten
07. Januar 2024

Mit einer Mischung aus Demut, Stolz und Ungläubigkeit schaue ich zurück auf das vergangene Jahr. 2023, Baby! Und das ist erst der Anfang! Ich bin dabei meine Geschichte neu zu schreiben. 

„Das Leben das wir führen wollen, können wir selber wählen. Also los, schreiben wir Geschichten, die wir später gerne erzählen!“, schreibt Julia Engelmann. Und ich mache diesen Vers zu meinem Mantra. 
Eine Geschichte, die davon handelt, was ich gemacht habe und nicht davon, was ich gerne gemacht hätte. 
Eine Geschichte ohne Konjunktive. 
Meine Geschichte. 
Eine Geschichte, auf die mein altes weises Ich lächelnd zurückblickt. Voller Demut, voller Stolz, voller Dankbarkeit und Liebe.

Krafttier Regenwurm

17. Oktober 2023

 

Wie kann man den sichersten aller Jobs einfach so an den Nagel hängen? 

 

Wie kann man eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn mit Aussicht auf noch mehr Erfolg einfach so beenden? 

 

Die Antwort ist: Mit der Kraft meines Herzens und der Kraft des Regenwurms!


Kein Witz! Der Regenwurm war zeitlebens immer präsent. Manchmal bewusst, meistens unbewusst. Seit meiner frühen Kindheit habe ich imaginäre Begleiter.

Diese Tatsache an sich ist nicht verwunderlich, da laut Studien zufolge ca. 65% aller Kinder imaginäre Freunde haben. Überraschend ist in meinem Fall eher WER mich die ersten Jahre meiner Kindheit begleitet hat:  

 

Es waren die Schlange, der Büffel und der Wurm. Schlange, Büffel, Wurm. Ohne Namen. Die drei waren permanent an meiner Seite. Waren Spielgefährten. Waren manchmal die Grundlage meiner kindlichen Argumente. Und sie gaben mir Halt. Ich war nicht allein.

 

Als amüsante Anekdote meiner Kindheit geriet diese Geschichte in Vergessenheit und wäre vermutlich bedeutungslos geblieben. Wenn nicht… Ja… wenn nicht der Regenwurm Jahre später wieder völlig unvermutet in mein Leben getreten wäre. In Form des Forschungsthemas meiner Diplomarbeit und der darauffolgenden Promotion. 

 

Während ich fleißig damit beschäftigt war, das richtige Thema und den richtigen Job für mich zu suchen, fand mich der Regenwurm und wurde wiederholt zum Begleiter in meinem Leben in einer herausfordernden Phase, in der ich Halt suchte. 

 

Das letzte Zeichen sendete mir der Regenwurm vor zweieinhalb Jahren, kurz nach meiner Verbeamtung. Eine Freundin schickte mir einen Link zu einem Krafttier-Orakel. Relativ gedankenlos und definitiv ohne Erwartung zog ich eine Karte. Guess what? In Erscheinung trat zum dritten Mal in meinem Leben der Regenwurm als Krafttier-Orakelkarte: 

 

"Der Regenwurm, ein kleiner Botschafter der Erde ringelt sich in dein Leben. Das bedeutet Altes möchte aufgelöst werden. Verlasse dich auf die natürlichen Wandlungsprozesse. Das Leben wandelt Altes von allein, so dass Neues entstehen kann. Entspanne dich. Nur wenn du locker, durchlässig und geöffnet bist, kann dir neue Kraft zufließen. Deine Regenerationskräfte werden jetzt angeregt. Vertraue, und lass zu, dass Heilung geschieht.“

 

Also, wie kann man einen sicheren Job einfach so an den Nagel hängen? 

Wie kann man eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn einfach so beenden?

 

Mit der Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Mit dem Verlangen nach Selbstbestimmtheit und Sinn. Mit dem Mut der Stimme meines Herzens zu folgen. Mit Vertrauen in den Fluss des Lebens. Mit der Kraft des Regenwurms.

 

Kein Verständis, keine Toleranz
1. Oktober 2023

Doch gibt es eine Grenze, wo Verständnis aufhört? Vielleicht sogar aufhören muss?

 

Meine Grenze des Verstehens, ja sogar des verstehen wollens ist beim Sympathisieren, Teilen und Verbreiten von rechtspopulistischen, rassistischen und menschenverachtenden Inhalten erreicht. Wenig Verständnis, wenig Toleranz. Doch was, wenn dies unglücklicherweise auch Angehörige der eigenen Familie betrifft?

In meinem Kopf entsteht eine Lücke. Mein erster Gedanke ist definitiv Ablehnung und Abwertungen. Doch ist das vereinbar mit meinem Herzensziel und dem Streben nach mehr Verständnis untereinander? Wenn ich ehrlich bin: Nein.

Was also tun? Solange ich das Problem bei dem anderen Menschen sehe, sein Verhalten ablehne und abwerte, verhindere ich echtes Verständnis. Verhindere ich echte Beziehung. Soviel ist klar.

Was also tun? Bei mir bleiben? Den Fokus auf mich richten? Versuchen das Muster meiner Gedanken und Schlussfolgerungen zu verstehen? Ein erster konstruktiver Schritt wäre dies auf jeden Fall.

Was genau lehne ich ab? Was genau ist für mich so schmerzhaft, dass ich einen anderen Menschen dafür abwerten will? Was genau ist mein Trigger? Schattenarbeit also? Fühlt sich ziemlich unbequem an. Für meinen Verstand bleibt weiterhin klar: Rechtspopulismus, Rassismus und Menschenverachtung ist ein No-Go. Kein Verständnis, keine Toleranz. Und ich möchte ich einen Weg finden.

Liegt der Schlüssel in der Gleichzeitigkeit? Den Menschen zu sehen und wertzuschätzen. Ein Verständnis zu entwickeln, wie dieser Mensch zu seinen Gründen und Schlussfolgerungen gekommen ist und gleichzeitig sein Verhalten nicht gut heißen zu müssen?

Ich bin mit meinen Gedanken noch nicht am Ende..
Wie denkt ihr darüber?
Wo hört euer Verständnis auf?
 

Jetzt habe ich also so etwas wie meinen Sinn (wieder)gefunden. Meine Vision, mein Herzensziel. Ich möchte dazu beitragen, dass sich Menschen besser verstehen. Dass Eltern ihre Kinder besser verstehen. Dass Menschen sich selbst besser verstehen und dass Menschen ihre Mitmenschen besser verstehen. Wenn wir uns alle besser verstehen und uns mit Mitgefühl begegnen, gibt es weniger Streit, weniger Konflikte, ja irgendwann auch weniger Krieg.

(K)eine große Sache

Und ich merke, dass es einen Teil in mir gibt, der das alles herunterspielt. Dieser Teil in mir behauptet, es sei ja schließlich keine große Sache!

  • eine große Sache einen Beamtenjob aufzugeben
  • keine große Sache eine Selbstständigkeit zu gründen
  • keine große Sache einen Kursraum zu erschaffen
  • keine große Sache ein eigenes Angebot anzubieten
  • keine große Sache jetzt loszulegen und den Stein ins Rollen zu bringen

 

Und ich merke, dass ich es aber doch groß machen möchte. 

Denn das ist es für mich. Es ist eine große Sache!

 

Und ich möchte mich dafür anerkennen:

Dafür dass ich mich auf den Weg gemacht habe.

Dafür dass ich den ersten Schritt gegangen bin.

Dafür, dass auf den ersten Schritt ein zweiter und viele weitere Schritte gefolgt sind. Dafür, dass ich den Mut hatte und habe jeden dieser Schritte zu gehen. Dafür, dass ich ein tiefes Vertrauen ins Leben habe.

 

Ich bin zutiefst dankbar und berührt davon, wie viele Menschen in meinem Umfeld ein echtes Interesse an meinem Weg haben, daran Anteil nehmen und mich unterstützen. 

22. September 2023

 

Am Dienstag ist mein erster KinderBesserVerstehen-Kurs als Fortbildung für Fachkräfte gestartet. 

Ich bin glücklich und dankbar. 

Es liegen turbulente Wochen hinter mir und hinter uns als Familie. Ich merke, wie mich diese Zeit durchschüttelt.

Die Ruhe und der Sturm
15. März 2023

CeteroIch warte auf den Sturm. Ob er wirklich kommt, oder ob es am Ende nur ein laues Lüftchen sein wird? Ich bin gespannt. In mir tobt der Sturm tatsächlich schon seit Jahren. Seit Jahren versuche mit Hilfe des kognitiven Teils meines Gehirns den Sturm zu bändigen. Und glaubt mir, mein Verstand leistet ganze Arbeit. Ist ununterbrochen bemüht, mir wasserdichte Argumente zu liefern. Argumente wie Sicherheit, finanzielle Freiheit, Sorglosigkeit, Verantwortung, gesellschaftliche Anerkennung, Altersvorsorge, sogar sowas wie Sinn wollte er mir unterjubeln. Was soll ich sagen? Es hat mich nicht überzeugt.

 

Ich wollte diesen Job nie! Seit dem Ende meines Studiums gehe ich in Sachen Beruf den Weg des geringsten Widerstandes. Dieser Weg hat mich über eine Promotion und Projektstellen hin zu einer unbefristeten Stelle im Wissenschaftlichen Dienst und ins Beamtentum geführt. Von außen betrachtet, eine erfolgreiche Laufbahn. Eine Laufbahn, die im wissenschaftlichen Bereich nicht selbstverständlich ist und die sich viele WissenschaftlerInnen wünschen. 

Ich habe noch heute meine damals 8-jährige Tochter im Ohr, am Abend vor meiner Vereidigung: „Mama, bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?“ Eine berechtigte Frage und wenn ich ehrlich bin, ich wusste die Antwort. Ich habe sie ignoriert.

 

Ich wollte das nie! Ich wollte nicht promovieren. Ich wollte keine Wissenschaftlerin sein und ich wollte nie bei diesem Arbeitgeber arbeiten. Der Weg des geringsten Widerstandes hat seinen Preis. Die Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren motiviert durch Vernunft, Sicherheit und Angst. Und ich habe Erwartungen erfüllt. Jede Menge! Erwartungen, von denen ich dachte, dass sie andere Menschen (Vorgesetzte, KollegInnen, Familie) an mich hätten. Der Preis war hoch. Ich zahlte mit meiner Lebendigkeit, meiner Leichtigkeit, meiner Freude, meiner Freiheit, meiner Selbstwirksamkeit, meiner Autonomie, meiner Selbstachtung, meiner Integrität. Ja, sogar mit meiner Gesundheit!

 

Jede einzelne Entscheidung gegen mein Bauchgefühl auf diesem Weg war ein weiterer Stein in der Mauer des selbstgebauten Gefängnisses. Jede einzelne Entscheidung machte die Mauer breiter und die Fallhöhe höher. Jeder nicht geleistete Widerstand auf diesem Weg, zahlte ein auf das Konto der Kraft, die es mich nun kostet, diese Mauer zu überwinden. 

 

Ich habe in den letzten Jahren mehrfach Anlauf genommen. Ich habe mehrfach Kündigungen geschrieben, doch niemals abgeschickt. Heute war es soweit: Ich habe den Antrag auf Entlassung aus dem Beamtenverhältnis formuliert, ausgedruckt, unterschrieben und abgeschickt. Ich habe die Tür in der Mauer gefunden. Sie war offen und ich bin hindurch gegangen. Es ist das Mutigste, was ich je in meinem Leben getan habe. Und vielleicht das dümmste und leichtsinnigste. Wer weiß?

 

Ich bin dankbar für diesen Weg. Ich bin dankbar für jede einzelne Erfahrung. Ich bin dankbar für jeden einzelnen Kampf. Und ich glaube daran, dass mich dieser Weg in gewisser Weise auf das vorbereitet hat, was jetzt kommt.

 

Das Leben ist die Summe der Wahlen, die wir treffen. Jeden Tag! Ich habe heute neu gewählt.

 

Ich werde ruhig. 

Ich spüre Frieden in mir. 

Ich fühle mich frei. 

Ich darf vertrauen. 

Der Sturm ist vorbei!

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